Kairoer Trilogie
Machfus, Nagib, 1956
 
Von Britta empfohlen, die einmal in ihrer Rumänienzeit die Nobelpreisträger durchgemacht hat.

Gelesen im Mai 2004

Wir Britta auch gesagt hat, ist es schöne solche grossen Werke zu lesen, weil es sich richtig "auszahllt", die Personen kennenzulernen. Z.B. ist mir sogar der Pascha des Hauses, Achmed Al-Gawwad, der nach aussen hin der fröhlichste und gütigste Mensch ist, und nach innen hin die ganze Familie tyrannisiert, sogar ans Herz gewachsen!

Ab dem zweiten Band setzt man alle Hoffnung auf Kamal (nachdem ja Fahmi beim Revolutionszug von den Engländern niedergeschossen wurde), und 1200 Seiten muss man zusehen, wie Kamal nicht und nicht aus dem Gefängnis seines grossen Schädels und der Riesennnase herauskommt. Drei, vier Mal setzt er zum Flug an - aber immer wieder flieht er zurück in seine versponnene Gedankenwelt.

Ich habe mir das Haus der Familie genauso wie das Gayer-Anderson-Museum vorgestellt.

Aufgefallen ist mir, dass im Roman alle 50 Seiten gerülpst wird, und dass mir auch in Syrien vorgekommen ist, dass Rülpsen eher wie Niessen empfunden wird.

Die Kaffeerunde ist eigentlich auch im Buch immer ein Ort der Entspannung und Unterhaltung.

Am meisten habe ich eigentlich betrauert, dass der lustige Kamal (ich hatte bei dieser Figur immer Ulrich Brandstetter vor Augen) wie ein verklebter Schmetterling nicht zum Fliegen kommte.

Nach ein zwei Wochen der Lektüre muss man aufpassen, nicht selber in die blumige Sprache zu verfallen und eventuell auch "da sei Gott vor" statt "hoffentlich nicht" den verdutzten Gesrpächspartnern ins Gesicht zu sagen. Ich habe mich auch schone ertappt, die Theorie des "leicht Herzens" zu übernehmen und weiterzuleiten....

Machfus wurde 1994 angefallen, 2001 wird ein anderer Roman von den Azhariten, die man im Buch gut kennenlernt, überprüft. Ich muss mal nachsehen, ob er immer noch im Al-Ahram seine Kolumne schreibt und ob das im Internent abrufbar ist. Ich hatte andererseits im Gesdächntnis, dass er so schwer bei einem Attentat verletzt wurde, dass er nicht mehr arbeiten kann. Vielleicht gab es seit 1994 ein neuerliches Attentat? Muss recherchieren!
 
Verlag: Unionsverlag
ISBN: 3-293-20065-6