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17 Jul. 2000
 
DEUTSCHLAND
ÖKOSTROM-FÖRDERUNG LÄUFT AUS DEM RUDER
 
Den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der Kraftwerke gleichzeitig Strom und Heizwärme produzieren, zählen die Grünen in Deutschland zu den wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen, um bis zum Jahr 2005 die internationale Verpflichtung zu erfüllen, ein Viertel weniger Treibhausgase in die Luft zu blasen.
Die rot-grüne Koalition lässt sich nicht lumpen, bei der umweltfreundlichen, aber nicht immer günstigen KWK. Sie will vorhandene Anlagen gegen die sinkenden Elektrizitätspreise absichern. Das kann für die Stromkunden teuer werden. Den Schutz bestehender Anlagen bezahlen die Verbraucher über einen höheren Elektrizitätspreis. Ihnen wird in Rechnung gestellt, was die Energieversorger an Stützungszahlungen bekommen, um ihre Anlagen im Wettbewerb gegen billigere Gas-oder Atomkraftwerke weiterzubetreiben.
Maximal 0,2 Pfennig pro Kilowattstunde koste das die Verbraucher, versprach die Koalition im Herbst. Für einen Vier-Personen-Haushalt wäre das eine Belastung von weniger als zehn DM im Jahr. Das dürfte aber nicht halten. Jüngsten Berechnungen zufolge könnte die Förderung des Ökostroms aus KWK die Verbraucher bis zu zehn Mal so teuer zu stehen kommen. Jeder Kunde müsste damit zusätzlich 2,5 Pfennig pro Kilowattstunde für seinen Strom bezahlen. Für einen Vier-Personen-Haushalt summiert sich das im Jahr auf 100 DM mehr.


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AutorIn: Gerald Gruber; Publiziert von: Gerald Gruber (gruger)
factID: 124415.1; Publiziert am 05 Aug. 2003 15:21